Julius Krause, Geschäftsführer von LADE EXPRESS
Julius Krause

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Ladestation für E-Autos: 5 Irrtümer zu Wallboxen

Sie haben ein Elektroauto und überlegen, eine Ladestation zu installieren – zu Hause, an Ihrer Firmenadresse oder in einer Tiefgarage? Perfekt! Doch Vorsicht: Es kursieren einige Irrtümer rund um die Installation und Nutzung von Wallboxen. Wir von LADE EXPRESS klären auf und widerlegen die fünf größten Mythen. Denn nur wer gut informiert ist, kann die beste Entscheidung für nachhaltige Ladelösungen treffen.

Irrtum Nr. 1: Für die Installation braucht es extreme bauliche Veränderungen

Viele Menschen haben die Vorstellung, dass sie für die Installation einer Ladestation ihre Garage umbauen oder den Garten umgraben müssen. Dies schreckt viele potenzielle Nutzer ab, eine Wallbox in Betracht zu ziehen. Dabei ist der Aufwand in der Regel sehr viel geringer.

In den meisten Fällen reicht ein kleiner Durchbruch an der Hauswand aus, um die Kabel zur Wallbox zu führen – eine vergleichsweise einfache und schnelle Maßnahme, die von Fachkräften problemlos durchgeführt werden kann. Die Wallbox selbst wird dann an einer geeigneten Stelle an der Wand montiert. Die Montage erfordert meist keine größeren baulichen Veränderungen, sondern lediglich die Installation eines zusätzlichen Stromkreises.

Ein Aspekt, der oft unterschätzt wird, ist die Möglichkeit der Nutzung bestehender Infrastrukturen.

  • Viele Häuser haben bereits eine geeignete Stromversorgung, die mit geringem Aufwand erweitert werden kann. In solchen Fällen sind die notwendigen baulichen Maßnahmen minimal.
  • Auch für Mieter oder Bewohner von Mehrfamilienhäusern gibt es oft Lösungen, die ohne größere Eingriffe realisierbar sind. Gleiches gilt für Firmengebäude.

Natürlich gibt es Ausnahmen, insbesondere wenn es um den Tiefbau oder die Installation in einer Tiefgarage geht. In solchen Fällen kann der Aufwand durchaus größer sein. Es müssen eventuell längere Kabelwege verlegt oder spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dennoch sind auch solche Projekte gut planbar und umsetzbar, vor allem wenn man sich von Experten beraten lässt.

Irrtum Nr. 2: Ladestationen für E-Autos lohnen sich nicht, da es keine Förderung mehr gibt

Ein wichtiger Aspekt bei jeder weitreichenden Veränderung: die Finanzierung. Lohnt sich eine Anschaffung einer Wallbox? Nutzt sie mir oder stehen Investitionskosten und spätere Einsparungen in keinem gesunden Verhältnis? Wer es ernst meint mit einer Ladestation, wird sich früher oder später diese Fragen stellen. Und wird dann vermutlich auf das Thema Förderungen für Ladestationen für E-Autos stoßen. Ein Thema, um das sich viele Gerüchte ranken. Eine Aussage lautet, dass es keine staatlichen Förderungen mehr gibt. Diesbezüglich können wir Entwarnung geben.

Zwar wurden einige bundesweite Förderprogramme reduziert, regionale Förderungen und Zuschüsse gibt es aber nach wie vor. In Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gibt es spezielle Programme, die die Anschaffung und Installation von Wallboxen finanziell unterstützen. Diese Programme sind oft weniger bekannt, bieten aber attraktive Möglichkeiten zur Kostenreduzierung.

  • In NRW gibt es etwa die Förderprogramme progres.nrw-Familie, die die Installation von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge unterstützt. Dabei können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Kommunen Zuschüsse erhalten.
  • Ähnliche Programme gibt es in Baden-Württemberg, wo unter anderem das Programm Charge@BW Anreize für die Installation von Ladeinfrastruktur bietet.
Darüber hinaus bieten auch einige Kommunen und Städte eigene Förderprogramme an. Diese lokalen Initiativen sind oft sehr gut dotiert und können einen erheblichen Teil der Kosten abdecken. Es lohnt sich daher, sich bei der örtlichen Verwaltung oder bei Energieberatern zu informieren, welche Fördermöglichkeiten in der eigenen Region bestehen.

Neben den staatlichen Förderungen gibt es auch zahlreiche private Initiativen und Förderprogramme von Energieversorgern und Automobilherstellern, wie z. B. spezielle Tarife oder Zuschüsse für die Installation von Wallboxen. Auch Automobilhersteller unterstützen ihre Kunden oft mit attraktiven Angeboten und Rabatten beim Kauf einer Wallbox.

Irrtum Nr. 3: Das Stromnetz wird zusammenbrechen

Ein weiterer Mythos, der immer wieder auftaucht, ist die Angst vor einem Zusammenbruch des Stromnetzes, wenn viele Menschen in einer Straße gleichzeitig ihre Elektroautos laden. Diese Sorge ist verständlich, aber unbegründet.

Dank moderner Technik und intelligentem Lastmanagement ist eine Überbelastung des Stromnetzes ausgeschlossen. Lastmanagementsysteme sorgen dafür, dass die verfügbare Leistung optimal verteilt wird und alle Elektrofahrzeuge sicher geladen werden können, ohne das Netz zu überlasten. Diese Systeme überwachen den Stromverbrauch in Echtzeit und passen die Ladeleistung der angeschlossenen Fahrzeuge entsprechend an.

In der Praxis bedeutet dies, dass die Wallboxen so gesteuert werden, dass sie die verfügbare Stromkapazität optimal nutzen, um eine Überlastung zu verhindern. Sobald wieder mehr Kapazität verfügbar ist, wird die Ladeleistung entsprechend angepasst. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass alle Fahrzeuge effizient und sicher geladen werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die stetige Modernisierung und Erweiterung des Stromnetzes. Energieversorger investieren kontinuierlich in den Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur, um den steigenden Bedarf an Elektromobilität zu bewältigen. Dies umfasst nicht nur die Erweiterung der Netzkapazitäten, sondern auch die Integration erneuerbarer Energien und smarter Technologien.

Darüber hinaus gibt es technische Lösungen wie bidirektionales Laden, bei dem Elektrofahrzeuge nicht nur Strom aus dem Netz beziehen, sondern auch Strom zurückspeisen können. Dies trägt zusätzlich zur Stabilisierung des Stromnetzes bei und fördert die Integration erneuerbarer Energien.

Irrtum Nr. 4: Mit einer herkömmlichen Steckdose ist das Laden genauso gut möglich

Die Idee klingt zu gut, um wahr zu sein. Und tatsächlich ist ein Laden mit einer regulären Steckdose aus mehreren Gründen nicht zu empfehlen – und kann sogar gefährlich sein.

  • Herkömmliche Steckdosen sind nicht für die dauerhafte und hohe Belastung ausgelegt, die beim Laden eines Elektroautos entsteht. Ein Elektroauto benötigt über einen längeren Zeitraum hinweg eine hohe Stromstärke, was zu einer Überlastung der Steckdose führen kann. Im schlimmsten Fall kann dies zu Überhitzung und Brandgefahr führen.
  • – Ein weiterer Nachteil des Ladens an einer herkömmlichen Steckdose ist die lange Ladezeit. Da die Steckdose nur eine begrenzte Stromstärke liefert, dauert es wesentlich länger, bis der Akku des Elektroautos vollständig geladen ist. Dies ist nicht nur unpraktisch, sondern auch ineffizient.
  • + Eine Wallbox hingegen ist speziell für das Laden von Elektroautos ausgelegt und bietet zahlreiche Vorteile. Sie liefert eine deutlich höhere Ladeleistung, wodurch der Ladevorgang wesentlich schneller und effizienter abläuft.
  • + Eine typische Wallbox kann je nach Modell und Anschlussleistung bis zu 22 kW Ladeleistung liefern, während eine herkömmliche Steckdose nur etwa 2,3 kW
Darüber hinaus ist eine Wallbox mit zahlreichen Sicherheitsfunktionen ausgestattet, die das Laden sicherer machen. Dazu gehören unter anderem eine integrierte Fehlerstromschutzschaltung und Überlastschutz. Diese Funktionen gewährleisten, dass das Laden Ihres Elektroautos sicher und zuverlässig erfolgt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Schutz vor Stromschlägen, der bei herkömmlichen Steckdosen nicht gegeben ist, insbesondere wenn sie im Freien oder in feuchten Umgebungen genutzt werden. Wallboxen hingegen sind speziell für den Außeneinsatz konzipiert und bieten einen hohen Schutz vor Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen.

Auch der Kabelquerschnitt ist entscheidend für die Sicherheit beim Laden eines Elektroautos. Normale Steckdosen sind oft überlastet und können überhitzen, da sie nur kleine Kabelquerschnitte nutzen. Wallboxen hingegen verwenden größere Kabelquerschnitte und bieten zusätzliche Sicherheitsfunktionen, um hohe Ladeleistungen sicher und effizient zu übertragen.

Irrtum Nr. 5: Eine Wallbox kann in jeder Wohnsituation installiert werden

Hier muss klar zwischen einzelnen Wohnsituationen unterschieden werden. Ob eine Ladestation für E-Autos installiert werden darf, hängt tatsächlich von mehreren Faktoren ab.

  • Eigenheimbesitzer: Für Besitzer einer eigenen Immobilie ist die Installation einer Wallbox in der Regel problemlos möglich. Sie können frei über ihr Haus verfügen und die notwendigen baulichen Maßnahmen ergreifen, um die Wallbox zu installieren. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Wallbox an der Hauswand, in der Garage oder im Carport installiert wird. Die einzige Voraussetzung ist eine geeignete Stromversorgung, die von einem Fachmann überprüft und gegebenenfalls angepasst werden sollte.
  • Mieter und Bewohner von Mehrfamilienhäusern: Für Mieter jeglicher Art sieht es komplizierter aus. Hier ist eine Abstimmung mit der Hausverwaltung, dem Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft notwendig. Oftmals müssen die Zustimmung aller Parteien und entsprechende Genehmigungen eingeholt werden, bevor eine Wallbox installiert werden kann. Dies kann den Prozess komplizierter und langwieriger machen.

In solchen Fällen sind eine gute Planung und Kommunikation entscheidend. Mieter sollten frühzeitig das Gespräch mit der Hausverwaltung oder dem Vermieter suchen und die Vorteile einer Wallbox erläutern.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die rechtliche Lage. In Deutschland gibt es seit Dezember 2020 das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG), das den Einbau von Ladeinfrastruktur in Eigentümergemeinschaften erleichtert. Demnach haben Eigentümer und Mieter einen rechtlichen Anspruch auf die Zustimmung zur Installation einer Ladeinfrastruktur, sofern keine überwiegenden Interessen anderer Parteien entgegenstehen.

Auch für Bewohner von Mehrfamilienhäusern gibt es technische Lösungen, die den Einbau einer Wallbox erleichtern. Dazu gehören zum Beispiel zentrale Ladepunkte in Tiefgaragen oder Gemeinschaftsparkplätzen, die von mehreren Bewohnern genutzt werden können.

Fazit – Lassen Sie sich von Mythen nicht abschrecken

Eine Wallbox ist eine lohnende Investition für jeden Elektroautobesitzer. Lassen Sie sich nicht von Mythen abschrecken, vertrauen Sie stattdessen auf Experten für Lade- und Energiemanagement. Mit den richtigen Informationen und dem passenden Partner an Ihrer Seite steht einer nachhaltigen und effizienten Ladeinfrastruktur nichts im Weg. LADE EXPRESS unterstützt Sie dabei, die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Julius Krause, Geschäftsführer von LADE EXPRESS
Julius Krause

Geschäftsführer

Ich habe über fünf Jahre lang in der Energiewirtschaft bei Deutschlands größtem Energieversorger und Netzbetreiber gearbeitet. Dabei konnte ich umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Energieversorgung, der Stromnetze und des Energiemanagements sammeln. Diese Erfahrungen bilden die Grundlage für meine Arbeit als Experte in Bereichen E-Mobilität, Ladeinfrastruktur, Energiemanagement und Sektorenkupplung.

In unserem Ratgeber möchte ich mein Wissen und meine Leidenschaft für eine nachhaltige Energieversorgung als Geschäftsführer der LADE EXPRESS GmbH mit Ihnen teilen. Ich glaube fest daran, dass wir durch den Einsatz von E-Mobilität und sauberer Energie die Zukunft gestalten können, die wir uns alle wünschen.

In meinen Artikeln erfahren Sie alles Wichtige rund um die Themen E-Mobilität, Wallboxen, Ladestationen, intelligentem Energiemanagement, Erzeugungsanlagen und Sektorenkupplung. Ich berichte über aktuelle Trends, innovative Technologien und spannende Projekte.

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